Im Frühjahr und Herbst warten die Hörsystemhersteller traditionell mit ihren Neuheiten auf – so auch dieses Jahr. Nachfolgend stellen wir Ihnen die aktuellen Produkte in alphabetischer Reihenfolge kurz vor. Sie sind alle bereits erhältlich.
■ Audio Service: DIC 8 und CIC 8 heißten die Neuen In-dem-Ohr(IdO)-Geräte von Audio Service, die seit Anfang Mai erhältlich sind. Sie basieren auf der aktuellen Chipplattform G8 des Hörsystemherstellers. Laut einer Pressemitteilung sind das Deep-in-Canal (DIC)- sowie das Completely-in-the-Canal (CIC)-System „die kleinsten maßgefertigten Im-Ohr-Hörsysteme von Audio Service“ und können noch kosmetischer als bisher an den Gehörgang angepasst werden. Die Systeme sind mit dem Auto-Optimization-Feature ausgestattet, wodurch sie automatisch den Hörfokus anpassen und die Einstellung entsprechend der Umgebungsgeräusche optimieren. Als weiteres Highlight betont der Hersteller das Feature EchoClear Auto, welches „für exzellentes Sprachverstehen und entspanntes Hören auch in halligen Umgebungen“ sorgen soll. Erhältlich sind das DIC 8 und CIC 8 in je fünf Technikstufen. Als Besonderheit kann auch ein Gerät mit tune-Konzept gewählt werden, bei dem auch später noch ein Upgrade auf ein höheres Techniklevel erfolgen kann.
■ Oticon: Intent (Foto links) ist der Name des laut Herstellerangaben weltweit ersten Hörsystems mit 4D-Sensortechnologie, das die Nutzerintention berücksichtige. Das Receiver-in-the-Canal(RIC)-Hörsystem zeichne sich durch Sensoren aus, die das Kommunikationsziel einer Person erfassen können – und zwar mithilfe des Monitorings von Gesprächsaktivität, Kopf- und Körperbewegungen sowie der Klangumgebung. Die 4DTechnologie verbessere die Sprachverständlichkeit um 15 %; mit weiteren integrierten Technologien werde sogar eine um 35 % deutlichere Sprache erreicht. Das Intent, verfügbar in vier Technikstufen, ist mit Akku sowie Telefonspule ausgestattet und unterstützt die neue Bluetoothtechnologie Auracast.
■ Philips: HearLink 050 heißt ein neues mini-RIC-Hörsystem, das mit innovativer KI- und Bewegungssensortechnologie Hörsystemträger beim bestmöglichen Verstehen in jeder Situation unterstützen soll, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Durch Erkennen von Klangumgebung (SoundGuide) und Bewegungsverhalten (SoundMap) des Nutzenden könne das Klangerlebnis noch besser auf ihn abgestimmt und optimiert werden. Integriert ist zudem Bluetooth Low Energy Audio für drahtlose Verbindungen zu diversen Geräten, etwa zum Telefonieren, Fernsehen oder Musikhören. Das HearLink 050 ist in vier Technikstufen und sieben Farben erhältlich. Es ist mit einem Akku ausgestattet, der Energie für einen ganzen Tag liefere. Geeignet ist es für Menschen mit leichtem bis hochgradigem Hörverlust und verfügt über eine Telefonspule. In der zugehörigen HearLink-2-App neu integriert ist das Philips Hörtagebuch, das Nutzenden neue Einblicke in ihre persönlichen Hörfortschritte ermöglicht und sie zum Tragen der Hörsysteme ermutigt. Philips-Hörsysteme gibt es bei Partnerakustikern (siehe: https://t1p.de/philips).
■ Phonak: Neu sind die Hörsysteme Terra und Terra+. Beide sind in vier Hinter-dem-Ohr(HdO)-Bauformen erhältlich, basieren auf der aktuellen Chipplattform Lumity und sind mit Bluetooth ausgestattet. Das Terra+ kann auch per App gesteuert werden und ist mit Zubehör wie dem TV-Connector kompatibel. Außerdem neu sind die RIC-Hörsysteme Paradise 30, Lumity 30 und Audéo L-312, das Superpowerhörsystem Naída L-SP (13er-Batterie, 81 dB Verstärkung) sowie die Kinderhörsysteme Sky L-M und Sky L-SP. Alle Neuheiten sind im niedrigeren Preissegment angesiedelt. Darüber hinaus gibt es das neue Ladegerät Charger EaseGo mit Powerbank und mehr Platz für die Ohrpassstücke, das für alle Lumity-Hörsysteme genutzt werden kann.
■ Rexton: Reach (Foto Mitte) heißen die neuen Hörsysteme der Marke Rexton, die vom Hörsystemhersteller Audio-Service GmbH vertrieben werden. Erhältlich sind das RIC-Gerät Reach R-Li sowie das Completely-in-the-Canal(CIC)-Gerät Reach iX-CIC-Li. Beide sind mit einem Akku mit mindestens 28 Stunden Laufzeit ausgestattet, besonders robust und in drei Technikstufen erhältlich. Besonderes Merkmal sei der Multi-Voice-Focus, der mit bis zu vier Fokusstrahlen die Umgebung 1 000-mal pro Sekunde scanne und die wechselnden Positionen der Gesprächspartner und deren wechselnde Sprachlautstärke überwache. Das Hörsystem passe sich ständig an die sich verändernde Dynamik des Gesprächs und des Klangumfeldes an, indem es diejenigen in der Gruppe, die sprechen, hervorhebe, während es diejenigen im Auge behalte, die schweigen, heißt es in der Pressemitteilung. Des Weiteren können die Systeme mit dem Smartphone verbunden werden – nach einem Firmware-Update im Herbst neben MFi und ASHA auch via Bluetooth Low Energy Audio, Voraussetzung für die Nutzung der Bluetoothtechnologie Auracast.
■ Signia: Auf Basis der aktuellen Chipplattform Integrated Xperience (IX) von Signia gibt es nun auch ein maßgefertigtes In-dem-Ohr(IdO)-Hörgerät: das Insio IX. Die Systeme werden in handwerklicher Präzision auf die individuelle Gehörgangsform ihrer Träger zugeschnitten und sind „bis zu 25 % kleiner als ihre Vorgänger“, heißt es in einer Medienmitteilung. Erhältlich ist das neue System als Invisible-in-the-Canal(IIC)- und als Completely-in-the-Canal(CIC)-Variante, in verschiedenen Farben und in allen fünf IX-Leistungsklassen. Das IIC ist für leichte und mittlere Hörbeeinträchtigungen geeignet, das CIC für leichte bis starke Hörbeeinträchtigungen.
■ Starkey: Durch ein globales Soft- und Firmware-Update des US-amerikanischen Hörsystemherstellers Starkey wurden die Features der aktuellen Hörsystemfamilie Genesis AI erweitert. In die Hörsysteme kommt es mittels eines Softwareupdates beim Hörakustiker. Ein Highlight sei der Dynamic Edge Mode+, der automatisch Änderungen an den Hörsystemeinstellungen vornimmt, sobald sich das akustische Umfeld ändert. Ebenfalls neu ist eine bewegungsgesteuerte Situationsanpassung: Die in die Genesis-Geräte integrierten Sensoren detektieren kontinuierlich Bewegungen, die das Hörsystem beeinflussen können, z. B. Kauen oder das Aufsetzen einer Brille. In solchen Fällen tritt das System zur Rückkopplungsunterdrückung automatisch in Aktion. Zusätzlich werden bei aktivitätsbasierten Bewegungen wie Gehen oder Laufen die Mikrofone der Systeme für besseres Verstehen omnidirektional geschaltet.
■ Unitron: Jüngst erweitert wurde das Portfolio auf Basis der Vivante-Chipplattform. Hinzugekommen ist das Stride V-UP für Nutzer mit starkem bis hochgradigem Hörverlust, informierte das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Das neue Hörsystem bietet u. a. eine drahtlose Made-for-All-Direktanbindung an mehrere Bluetooth-Geräte ohne weiteres Zubehör und hat eine integrierte Telefonspule. Es passt sich automatisch an die sich ständig verändernde Umgebung an, verstärkt die Klänge, die der Nutzer hören möchte, und minimiert Hintergrundgeräusche. Mit Strom versorgt wird das Ultra-Power-HdO mit einer 675er-Batterie. Die Steuerung der Geräte erfolgt mit der Remote-Plus-App. Verfügbar ist das Stride V-UP in fünf Preisstufen.
■ Widex: Eine HdO-Hörsystem in neuer Bauform auf Basis der Moment-Chipplattform hat kürzlich der Hörsystemhersteller Widex vorgestellt: Das SmartRIC genannte Gerät ist L-förmig (Foto rechts). Grund für die Form ist eine optimierte Platzierung der Mikrofone, mit denen auf diese Weise eine bessere Richtwirkung und damit ein verbessertes Verstehen, auch in lauten Situationen, erreicht werden soll. Zudem soll es besonders ergonomisch sein und dadurch kaum sichtbar hinter dem Ohr sitzen. Auch die Mikrofoneingänge wurden neu gestaltet, um Wind- und Störgeräusche zu reduzieren und den Hörkomfort zu erhöhen. Der Akku liefert Energie für bis zu 37 Stunden; eine mobile Ladestation mit Powerbank sogar Strom für eine Woche. Die „My Sound“-Funktion erlaubt Nutzern die präzise KI-basierte Individualisierung des Klangs mittels Widex-Moment-App. Verfügbar ist das SmartRIC in vier Technikstufen und fünf Farben. Geeignet ist es für leichte bis hochgradige Hörbeeinträchtigungen. AF, JD