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Wenn der Patient eher unauffällige Hörsysteme bevorzugt, entscheidet er sich zumeist für Hörsysteme, die im Ohr beziehungsweise im Gehörgang getragen werden. Diese werden als In-dem-Ohr-Hörsysteme (IdO) bezeichnet. Da das Gerät direkt im Gehörgang sitzt, muss es individuell an jeden Patienten angepasst werden. Zu diesem Zweck nimmt der Hörakustiker einen Abdruck vom Ohr des Kunden; der Abdruck dient später als Vorlage für die Schale, in der sich die Technik des Hörsystems befindet. Aus kosmetischen Gründen werden die Schale sowie die Frontplatte an die Hautfarbe des Trägers angepasst.

Je nach Leistung, Größe und Sitz werden vier Typen von IdO-Hörsystemen unterschieden. Diese können je nach Hersteller ebenfalls variieren.

  1. ITE (in the ear, deutsch: „Im Ohr“; auch Concha-Hörsystem): Das Concha-Gerät füllt die Ohrmuschel teilweise oder ganz aus. Damit ist es das größte, aber auch das optisch auffälligste IdO-Hörsystem. Aufgrund seiner Größe beinhaltet das Gerät mehr technische Details und größere Batterien, was das Hörsystem zu dem leistungsstärksten IdO-Gerät macht. Das bedeutet, dass sich das Concha-Hörsystem auch für Patienten mit einer größeren Hörminderung eignet. Ebenso ist die Pflege des Geräts gut zu bewerkstelligen.
  2. ITC (in the canal, deutsch: „Im Gehörgang“; auch Kanalgerät): Kleiner und unauffälliger sind die ITC-Geräte, die im Gehörgang liegen und diesen „verschließen“, so dass nur noch die Frontplatte sichtbar ist. ITC-Hörsysteme sind weniger leistungsstark als ITE-Geräte, haben aber dennoch zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel den Lautstärkeregler. Sie sind einfach in ihrer Handhabung und Pflege. ITC-Hörsysteme können bei einem leichten bis mittelschweren Hörverlust eingesetzt werden; es gibt inzwischen aufgrund der immer kleiner werdenden Elektronik auch sehr leistungsstarke Geräte in dieser Bauform.
  3. CIC (completely in canal, deutsch: „vollständig im Gehörgang”): CIC-Geräte sind kleiner als ITC-Hörsysteme und verschwinden vollständig im Gehörgang. Aus diesem Grund sind sie sehr unauffällig. Aufgrund der geringen Größe können nur kleine Batterien eingesetzt werden, was die Leistung des Gerätes ebenfalls einschränkt. Das bedeutet, dass die CIC-Hörsysteme am ehesten dazu geeignet sind, leichte bis mittlere Hörminderungen zu unterstützen.
  4. IIC (invisible in canal, deutsch: „unsichtbar im Gehörgang”): Die kleinste Form der IdO-Hörsysteme sind IIC-Geräte, die unmittelbar vor dem Trommelfell eingesetzt werden. Optisch fallen diese Hörsysteme nur durch den Nylonfaden auf, an welchem das Gerät aus dem Ohr gezogen wird. Diese Geräte sind sehr klein und können aufgrund ihrer Leistungsstärke nur bei leichten bis mittelschweren Hörminderungen eingesetzt werden.

Bei der Versorgung mit IdO-Hörsystemen sollte der Hörakustiker darauf achten, dass der Gehörgang die richtige Größe und Form hat, damit bestmöglicher Tragekomfort gewährleistet werden kann. Der Grad der Hörminderung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Liegt eine schwere Hörminderung vor, so ist eventuell von IdO-Geräten abzuraten, da sie oft nicht genügend Leistung bringen, um einen starken Hörverlust auszugleichen. Es ist aber zu bedenken, dass IdO-Hörsysteme weniger Leistung als HdO-Geräte liefern müssen, da der Hörer nahe am Trommelfell liegt und dadurch die Schallübertragung besser ist. Auch sind die IdO-Hörsysteme nicht für Menschen geeignet, die motorische Probleme aufweisen; aufgrund der geringen Größe der Geräte könnten beim Einsetzen in den Gehörgang, beim Austausch der Batterien oder bei der Pflege der Hörsysteme Schwierigkeiten entstehen. In solchen Fällen empfehlen Hörakustiker die größeren und leistungsstärkeren Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme.

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