Foto: Fotolia/Rafael Ben-Ari

Die Messung der Otoakustischen Emissionen (OAE) ist ebenfalls ein objektiver Test, da der Patient nicht mitzuarbeiten, sondern sich eher ruhig zu verhalten hat. Das Ohr arbeitet nicht nur als Schallempfänger, sondern kann auch selbst Töne aussenden, die mit einem speziellen Messsystem erfassbar sind. Die Ursache für diese Töne liegt in der Hörschnecke, die zwei Arten von Haarzellen, innere und äußere enthält, wobei jede Art spezielle Funktionen bei der Umwandlung des Schallsignals in Nervenimpulse hat. Aufgrund der besonderen Funktion der äußeren Haarzellen sind diese in der Lage, Töne zu generieren und über die Gehörknöchelchen und das Trommelfell in den Gehörgang abzustrahlen. Bei manchen Menschen kann das Gehör diese Töne ohne äußeren Reiz aussenden, bei den meisten Menschen muss aber ein Messton oder ein Rauschen in den Gehörgang übertragen werden, um die OAE auszulösen. Da diese Töne sehr leise sind, ist der Gehörgang gut abzudichten. Für diese Messung wird ebenfalls eine kleine Sonde benötigt, die einen kleinen Hörer für das Schallsignal (meist ein Rauschen) enthält sowie ein kleines Mikrofon zur Aufnahme der OAE. Auf diese Sonde wird ein Stöpsel aufgesteckt, um den Gehörgang zu verschließen. Bei normalem Hörvermögen und bis zu einem Hörverlust von bis zu 30 Dezibel sind Otoakustische Emissionen auslösbar, bei stärkeren Hörverlusten fehlen sie vollständig. Hierbei wird aber nur die Hörschnecke getestet, die Funktion des Hörnervs und der Hörbahn zum Gehirn kann nicht erfasst werden.

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