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Eigentlich sind die Ohren des Menschen von der Natur dazu vorgesehen, komplexe akustische Signale wie Sprache oder Musik zu verarbeiten. Schließlich kommen die im Tonaudiogramm verwendeten Messtöne in der Natur und im täglichen Leben nicht vor. Die Sprache erlaubt es dem Menschen, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Ein gutes Sprachverstehen ist in der heutigen, stark auf Kommunikation ausgerichteten Welt besonders wichtig. Wenn das Gehör geschädigt ist, kann der Betroffene die vermittelten Informationen nicht vollständig aufnehmen. Langfristig kann dies zu einer sozialen Isolation führen.

Um zu ermitteln, wie gut der Patient gesprochene Worte hören und verstehen kann, werden verschiedene Sprachtests durchgeführt. Es können einzelne Worte oder Sätze auf jedem Ohr einzeln oder beidohrig dargeboten werden.

Am häufigsten kommt der „Freiburger Sprachtest“ zum Einsatz, bei welchem dem Patienten zuerst mehrsilbige Zahlen und anschließend einsilbige Worte bei verschiedenen Lautstärken dargeboten werden. Auch hierbei wird jedes Ohr einzeln über Kopfhörer getestet. Der Patient hat die Aufgabe, die präsentierten Worte nachzusprechen. Normalhörende können die Wörter ab einer Lautstärke von etwa 50 Dezibel zu 100 Prozent richtig wiedergeben. Menschen mit einer Schallleitungsstörung benötigen einen höheren Pegel, während Menschen mit einer Schallempfindungsstörung selbst bei höherer Lautstärke nicht immer alle Wörter verstehen können. Die Ergebnisse der Sprachaudiometrie werden ebenfalls in einem speziellen Diagramm dargestellt. Nach einer ausführlichen medizinischen Diagnose und den Ergebnissen der audiometrischen Messungen entscheidet der HNO-Arzt über die weitere Vorgehensweise. Bei einer Schallleitungsstörung könnte eine Operation eine Hörverbesserung bewirken. Bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit bietet sich eine Hörsystemanpassung an. Diese sollte in Betracht gezogen werden, wenn der Patient bei einem Pegel von 65 Dezibel weniger als 85 Prozent der einsilbigen Wörter richtig erkannt hat.

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