Bei Babys und Kindern bis fünf Jahren treten zunehmend Schwierigkeiten in den Bereichen Hören, Sprechen und Sprache auf, zeigte eine Umfrage unter rund 1 000 Audiologen und Sprachtherapeuten in den USA. Durchgeführt wurde die Befragung von der American Speech-Language-Hearing Association (ASH-A). Die meisten Befragten hatten in den vergangenen zwei Jahren einen Anstieg von Überweisungen wegen Hör-, Sprech- und Sprachverzögerungen oder -störungen erlebt. Festgestellt wurde überdies eine wach-sende Zahl von Kindern mit bislang unentdecktem Hörverlust sowie unbehandelten, anhaltenden Ohrinfektionen. Bedeutsam für diesen Anstieg sei vor allem die Coronapandemie; Familien hatten bei Auffälligkeiten aus Sorge vor einer Infektion öfter gezögert, sich Hilfe zu suchen.
Zugenommen haben laut der Umfrage auch soziale Kommunikationsschwierigkeiten. Hierfür als Ursache genannt wurden pandemiebedingt eingeschränkte Möglichkeiten zur sozialen Interaktion und zum Spiel mit Gleichaltrigen, eine eingeschränkte Vorschul- und Tagesbetreuung sowie weniger Interaktion mit ex-ternen Erwachsenen wie Kinderbetreuern, Vorschullehrern und der Großfamilie sowie eine höhere Bildschirmzeit. Die ASHA-Vereinigung ermutigt deshalb Familien, sich jederzeit Hilfe zu suchen, wenn sie sich Sorgen um die Hör-, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten ihres Kindes machen. Je früher diese Hilfe erfolge, umso besser sei es für die Entwicklung des Kindes. Zudem rät sie Eltern, sich täglich mit ihrem Kind zu beschäftigen. Gemeinsames Sprechen, Singen, Spielen und Lesen von Büchern sind dem-nach einfache, aber äußerst wirksame Methoden zur Förderung der Kommunikations- und sozialen Fähigkeiten. AF