Ein eingeschränktes Sprachverstehen kann zu Problemen in Mathematik führen, zeigen verschiedene Studien. Beeinträchtigt ist dabei nicht nur das Lösen von Textaufgaben, sondern das mathematische Verständnis insgesamt. Mögliche Gründe: Für das Verständnis sind Konzentration und Erinnerungsvermögen unabdingbar. Beides kann jedoch beeinträchtigt sein – etwa durch eine Hörbeeinträchtigung oder auch durch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Deshalb ist bei Höreinschränkungen eine adäquate Hörversorgung, ggf. die Nutzung von Zusatztechnik, eine wichtige Voraussetzung für gute Matheleistungen. Ansonsten benötigt das Kind schon zu viele kognitive Ressourcen für das Verstehen des Gesagten und hat nur noch wenig Kapazitäten zum Mitdenken und Abspeichern des Gehörten.
Um die Matheleistungen zu fördern, sind – neben einer guten Hörversorgung – visuelle Hilfen (Symbole, Bilder, Zeichnungen, verschiedene Farben) und Materialien zum Anfassen im Matheunterricht sehr hilfreich. Außerdem sollten Inhalte häufiger wiederholt, der Unterricht abwechslungsreich gestaltet sowie ab und an Pausen eingelegt werden.
Übrigens: Forschungen zeigen, dass mehr kognitive Ressourcen und mehr Zeit benötigt werden, wenn komplexere Rechenaufgaben in einer Fremdsprache gelöst werden. Das gilt selbst dann, wenn diese Sprache sehr gut beherrscht wird. Trotz der zusätzlichen Aktivierung von Hirnregionen und der längeren Zeitdauer werden aber mehr Fehler gemacht als in der Muttersprache. Auch das zeigt, dass die Sprachfähigkeiten entscheidend zu den mathematischen Leistungen beitragen. AF