Künftig könnten Hörsysteme mit Energie angetrieben werden, die beim Kauen erzeugt wird. Forscher haben laut „Audiology Worldnews“ nämlich untersucht, wie Kieferbewegungen das Gewebe im Gehörgang verdichten. Die dabei entstehenden Verformungen könnten zur Energiegewinnung benutzt werden. Eine kanadische Studie schätzt, dass das Kauen während einer Mahlzeit eine durchschnittliche Leistung von 26,2 mW in einem Gehörgang erzeugt. Das entspricht umgerechnet 22 % der Energie, die für den täglichen Betrieb eines Hörsystems benötigt wird. Allerdings muss diese Kauenergie hierfür in elektrischen Strom umgewandelt und gespeichert werden. Prototypen aus piezoelektrischem Material erwiesen sich als nicht ausreichend effizient oder waren zu groß für die Integration in ein Hörsystem. Die Forscher wollen deshalb flexible Leiterplatten entwickeln, die sich an komplexere Formen anpassen können. Damit könnten künftig auch andere ohrnahe Geräte wie Kopfhörer oder Augmented-Reality-Brillen mit Strom versorgt werden. ML